Wussten Sie, dass der Tastsinn der erste Sinn ist, der sich bei den Menschen entwickelt? Er entsteht bereits in einer frühen embryonalen Phase vor dem Hören und Sehen. Also bevor wir die Welt auditiv und visuell wahrnehmen, können wir sie ertasten.
Was sagt uns diese Erkenntnis mit Blick auf die heutige Arbeitswelt? Müssen wir uns an ihre Anforderungen herantasten, weil die klare Sicht fehlt?
Alle suchen gerade nach Orientierung - unsere Organisationen bilden da keine Ausnahme. Das Feld der Herausforderungen ist unübersichtlich geworden und verunsichert allein durch seine Dimensionen. Zahlreiche Worte des Jahres benennen Krisen und Krisen bedeuten, dass sich etwas zunächst einmal zum Schlechten verändert. Für die Optimisten unter uns muss das aber nicht so bleiben. Sie sehen die Chancen in dem, was sich verändert, die Möglichkeiten etwas Neues zu gestalten. Zu welcher Gruppe gehören wir? Möchten wir manchmal am liebsten den Kopf in den Sand stecken oder blicken wir beherzt nach vorn?
Wir können gestalten
Das schwankende Umfeld verlangt die schnelle Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen. Entwicklungen sind häufig nicht mehr vorhersehbar. Wir müssen Neues aufnehmen, alte Gewissheiten überprüfen und diese auch hinter uns lassen. Was gilt es zu bewahren, was muss verändert werden? Wenig vorhersehbar bedeutet „Fahren auf Sicht“ und damit neue Erkenntnisse einordnen und darauf aufbauend adäquate Entscheidungen treffen.
In unserer menschlichen Natur liegt das alles nicht. Wir streben nach Verlässlichkeit, Sicherheit, schätzen das Bewährte und scheuen den Aufbruch in unbekannte Gefilde. Einfach mal probieren und damit auch scheitern können - auch für die öffentliche Verwaltung ein mehr als befremdliches Vorgehen in ihrem Bemühen um klare Planung, strukturierte Abläufe und möglichst sichere Prognosen.
Die gute Nachricht aber ist: Wir können gestalten. Wir unterliegen dem großen Veränderungsdruck, sind ihm aber nicht hilflos ausgeliefert. Wir verfügen über viele Fähigkeiten, die uns vom Problem zur Lösung kommen lassen.
Führung im schwankenden Umfeld
Gerade in herausfordernden Zeiten richtet sich der Blick dabei auf die Führungskräfte. Doch was erwarten wir von Ihnen? Wie sollen Organisationen und ihre Führung den aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht werden? Es geht um viel – Nachhaltigkeit, Diversität, Generationenwechsel und Generationengerechtigkeit, Digitalisierung und Kulturwandel, Vielfalt in jeder Beziehung.
Und es geht ums Kümmern – Kommunikation, Feedback, Transparenz, Beziehungsaufbau sind entscheidende Schlüssel zum Erfolg. Führung schafft darüber Vertrauen und gibt Sicherheit im schwankenden Umfeld. Führung muss gerade jetzt Orientierung bieten.
Es geht also um mehr als menschliche Arbeitskraft gewinnbringend und gut organisiert einzusetzen. Wir sprechen heute von „Digital Leadership“, Führung in digitalen Zeiten – was sind ihre besonderen Merkmale, welche Kompetenzen werden benötigt?
Blick aus der Vogelperspektive
Führung braucht den Überblick, nimmt die Vogelperspektive ein und macht damit den Unterschied zum eher operativ ausgerichteten Management. Verantwortung kraftvoll wahrnehmen und eine Arbeitsumgebung schaffen, in der Beschäftigte ihr individuelles Potenzial zur Entfaltung bringen können, sind wichtige Bestandteile eines modernen Anforderungsprofils.
Über die flexible Gestaltung des Arbeitslebens, mobile Arbeitsplätze und vernetzte Strukturen definiert sich das Zusammenspiel zwischen Führung und Beschäftigten neu. Gefragt sind Fähigkeiten, mit denen Veränderung und Transformation gestaltet werden.
Kommunikation – Lernfeld für alle
Bei allem, was wir gestalten möchten, müssen wir miteinander ins Gespräch kommen, um die besten Lösungen ringen. Dabei entstehen in der Regel gute Ideen aber auch Auseinandersetzungen und Konflikte. Wenn wir Kommunikation als Ausgangspunkt dafür begreifen, wie erfolgreich (oder auch erfolglos) wir miteinander agieren, wird klar, warum eine Auseinandersetzung damit so wertvoll für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung ist. Sicher gibt es auf diesem weiten Feld Naturtalente. Aber vieles lässt sich lernen, ausbauen und perfektionieren.
Lernzeit als Chance
Wir alle brauchen die Bereitschaft zum Lernen und Räume in denen das möglich ist. Seminare, Workshops – online wie in Präsenz - bieten auch immer ein Stück Auszeit vom Alltag. Eine solche Auszeit eröffnet die Chance auf neue Lernwelten, Inhalte und Erkenntnisse. Gemeinsam mit anderen macht es nicht nur mehr Spaß, sondern ermöglicht Erfahrungsaustausch und Netzwerkbildung.
Die Seminare der dbb akademie können diesen Raum bieten. Erfahrene Dozentinnen und Dozenten bieten fachlichen Input und laden mit methodischer Vielfalt ein, sich in einem geschützten Rahmen auszuprobieren.
Tasten wir uns gemeinsam an dieses Jahr heran. Nutzen Sie das breit aufgestellte Angebot der dbb akademie für Ihre ganz persönliche Fortentwicklung.
Ansprechpartnerin zu Führungs- und Kommunikationsthemen: Frau Lioba Kumpf
Der Artikel erschien am 01.02.2023 im dbb magazin. Hier auch als E-Paper lesbar